Halbzeit für den Betriebsrat – was jetzt zu tun ist

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Standortbestimmung 2020 und Perspektive bis zur nächsten Wahl 2022. Heute Zeichen setzen für die Arbeit von morgen.

Fast zwei Jahre sind vergangen seit der letzten Betriebsratswahl. Die Halbzeit der Amtszeit ist ein guter Zeitpunkt für den Betriebsrat, auf das Erreichte der bisherigen Amtszeit zurückzublicken und einen Plan bis zur nächsten Wahl zu entwerfen. Das bedeutet aber nicht, dass man sich als Gremium neu erfinden muss.

Die Aufgaben des Betriebsrats nehmen ständig zu, sodass die tägliche Arbeit für das Gremium kaum zu bewältigen ist. Häufig hört man von Betriebsratsmitgliedern Sätze wie:

  • „Mit diesem Thema müssten wir uns im Betriebsrat eigentlich auch einmal befassen, aber wann?“
  • „Ich als freigestelltes Betriebsratsmitglied schaffe das nicht auch noch, und die anderen Betriebsratsmitglieder kommen nur zur Sitzung.“
  • „Noch mehr Zeit können wir für die Betriebsratsarbeit nicht aufbringen, die Kollegen glauben doch sowieso, dass wir nur Kaffee trinken.“
  • „Wir reagieren nur noch auf den Arbeitgeber, zum Agieren kommen wir gar nicht mehr!“

Gerade im laufenden Geschäft kommt man gar nicht dazu, einen richtigen Plan für die Betriebsratstätigkeit aufzustellen. Reagieren statt agieren ist die Folge! Die Halbzeit der Amtszeit ist daher der beste Zeitpunkt, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, um anschließend gut aufgestellt und mit neuen Zielen in die zweite Halbzeit zu starten!

Hierfür bietet sich folgende Checkliste zur Bestandsaufnahme an:

Im Mittelpunkt der Betriebsratsarbeit steht zumeist der/die Vorsitzende bzw. der/die stellvertretende Vorsitzende. Sie vertreten den Betriebsrat und regeln zumeist das „normale“ Tagesgeschäft. Zudem ist oft nur ein kleiner Teil der Betriebsratsmitglieder aktiv in die Arbeit eingebunden und die Rückkopplung zwischen Betriebsrat und Belegschaft funktioniert nur eingeschränkt. Es ist besonders wichtig, dass sich Vorsitzender und Stellvertreter regelmäßig hinterfragen und neue Strategien und Ziele definieren. Aber auch die einzelnen Betriebsratsmitglieder sollten ihre bisherige Amtszeit reflektieren, um die Potenziale des Betriebsrats effektiv ausschöpfen zu können.

Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, um ihre Tätigkeit als Betriebsrat in den letzten zwei Jahren - egal in welcher Funktion - Revue passieren zu lassen!

Erst wenn die einzelnen Betriebsratsmitglieder für sich erkannt haben, welche Ziele und Aufgaben anstehen, kann die gute Arbeit des Gremiums gelingen. Dafür ist es sinnvoll, sich auch als Gremium die Zeit für eine Bestandsaufnahme zu nehmen:

Ziel einer solchen Bestandsaufnahme und Rückschau auf die bisherige Tätigkeit des Betriebsrats sollte es sein, die Organisation des Gremiums weiter zu optimieren, um für die Belegschaft das Bestmögliche zu erreichen. Die Betriebsratstätigkeit kann nur erfolgreich gelingen, wenn alle Ressourcen und Kräfte des Betriebsrats (Kenntnisse, Erfahrungen und Kompetenzen der einzelnen Betriebsratsmitglieder sowie des Teams) optimal ausgeschöpft werden. Wir vom aas hören oft, dass Betriebsräte „eigentlich“ keine Zeit haben. Es gilt Job und Betriebsratsarbeit unter einem Hut zu bringen. Aber wie funktioniert das? Die Basis ist das Selbstverständnis zur Betriebsratsarbeit und eine optimale Organisation des Gremiums.

Moderne Betriebsratsorganisation bedeutet:

  • Aufgabenverteilung im Gremium zu fördern
  • Arbeitskapazitäten für das Gremium zu gewinnen
  • größeren Rückhalt in der Belegschaft zu bekommen
  • Engagement bei den Beschäftigten zu mobilisieren
  • mit widersprüchlichen Informationen umzugehen
  • mehr zu agieren, anstatt zu reagieren
  • mehr Zeit für die wichtigsten Ziele zur Verfügung zu haben

Nur wenn die Organisation des Gremiums stimmt, ist eine optimale Arbeit für und mit den Kollegen im Betrieb möglich. Doch was, wenn man bei der Bestandsaufnahme feststellt, dass es Optimierungsbedarf gibt? Wann im Arbeitsalltag des Betriebsrats soll hierfür Zeit sein?

Mögliche Lösung: Klausurtagung – Motto: Effizient, effektiv und produktiv

Die größte Chance einer Standortbestimmung liegt in der Bestandaufnahme von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Reflexion des eigenen Handelns ist dabei ein wichtiger Bestandteil, ob in Bezug auf den Vorsitzenden oder Stellvertreter oder das einzelne Mitglied.

Auf einer „normalen“ turnusmäßigen Sitzung gibt es genügend andere Punkte auf der Tagesordnung. Eine Möglichkeit, die eigene Arbeit zu reflektieren und neue Ziele zu finden und zu strukturieren, bietet eine Klausurtagung. Insbesondere mit Hilfe einer externen Moderation in Form einer Beratung bei einer Klausurtagung gelingt es einfacher, festgefahrene und ineffiziente Strukturen zu erkennen und aufzubrechen.

Unser Betriebsratsnavigator Michael Guder unterstützt Sie gerne rund um das Thema Klausurtagung und Strategie des Betriebsrats.

17. Februar 2020

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