Halbzeit! Knapp die Hälfte der Amtszeit ist bereits vorbei. Zahlreiche Gremien haben sich gefunden und arbeiten erfolgreich im Team. Jedoch klappt das nicht überall – letztendlich treffen hier viele Individuen und Interessen aufeinander. Doch es ist nie zu spät, die Zusammenarbeit zu optimieren. Eine gute Maßnahme ist es, Spielregeln für die Zusammenarbeit und den Umgang miteinander zu vereinbaren. Wie das aussehen kann, lesen Sie hier.
Hintergrund
Ein Team ist mehr als eine Ansammlung von Individuen. Es kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle Mitglieder gemeinsam auf das Ziel hin zusammenwirken. Hierzu werden stille oder offiziell vereinbarte Verhaltensweisen für die Kommunikation und die Zusammenarbeit (Spielregeln) benötigt.
Der Begriff „Spielregeln“ ist dabei sehr treffend gewählt. Man stelle sich z. B. vor, dass zwei Mannschaften zu einem Ballspiel antreten und erst einmal miteinander vereinbaren müssen, ob sie Fußball oder Rugby spielen. Die Zuschauer wären hier wenig begeistert. Im gleichen Sinne muss bei einem Betriebsratsteam klar sein, „was hier gespielt wird.“ Vor dem Hintergrund dieser klaren, ergebnisorientierten Regeln können dann weitere, gruppendynamische Entwicklungen stattfinden und Aufgaben erfolgreich erledigt werden. Ziel der Teamführung bleibt es aber jederzeit, die Arbeitsfähigkeit des Teams aufrechtzuerhalten.
Die sieben wesentlichen Spielregeln
- Wir sind Partner!
Partnerschaft als Spielregel bedeutet: Ich höre genau hin, wenn andere etwas zu sagen haben. Denn alle Teammitglieder sind wichtig. - Ich bin für mich selbstverantwortlich!
Alle Mitglieder im Team sind selbst dafür verantwortlich, ihre Aufgaben gut zu erledigen. Wenn Informationen fehlen, beschaffen sich die Mitglieder die Informationen aktiv und warten nicht tatenlos, bis sie informiert werden. - Alle haben zu 100 % subjektiv recht!
Damit die Sichtweise des Teammitglieds nachvollziehbar wird, ist es wichtig, ihn dazu zu befragen. So wird am ehesten klar, warum er diese Aussage getroffen hat. Danach sind die anderen mit ihren Sichtweisen an der Reihe. Fazit: Alle Blickwinkel wurden beleuchtet. Alle behalten Recht, auch wenn nicht jede Sichtweise für die Zielerreichung sinnvoll ist. Das Team hat sich für die nützlichste Sichtweise entschieden. - Wir klären Störungen zeitnah!
Störungen werden zeitnah geklärt. Alles kommt auf den Tisch. Das kostet Kraft und Zeit, aber weniger, als den weiteren Ablauf mit unausgesprochenen Vorbehalten zu belasten und letztendlich in Kauf zu nehmen, dass die Situation eskaliert. - Jeder hat das Recht auf Fehler!
Die Regel birgt ein Prinzip in sich, das folgenden Nutzen hat: Die Zusammenarbeit wird ungemein beschleunigt. Denn es muss niemand einen Fehler aufwändig verschleiern. Es ist rentabler, Fehler zu beheben, als sie zu vertuschen. Fehler kommen auf den Tisch und sind im nächsten Augenblick schon wieder vom Tisch. - Wie wir zu Entscheidungen kommen?
Machen Sie sich Gedanken darüber, nach welchen Modalitäten (einfache Mehrheit, dreiviertel Mehrheit, Team hat nur Beratungs- aber keinen Entscheidungscharakter, ...) das Team zu Entscheidungen kommt. So sparen Sie viel Zeit und Energie. Sitzungen werden so noch zielgerichteter und konkreter. - Unsere Vereinbarungen sind verbindlich!
Vereinbarungen und Entscheidungen gelten so lange, bis diese wieder aufgehoben werden. Wenn sich jemand mit einer Vereinbarung oder Entscheidung nicht wohlfühlt, dann gilt Spielregel 4: Unbehagen kommt auf den Tisch.
Fazit
Jedes Team benötigt seine eigenen Regeln, denn kein Team gleicht dem anderen. Deshalb ist es auch notwendig, dass die Spielregeln gemeinsam vom Team erarbeitet und nicht von außen „übergestülpt“ werden. Die dargestellten Regeln bilden eine Art Fundament, das ein gutes Funktionieren der Zusammenarbeit von Teams gewährleisten kann.