Stand der Gender Pay Gap zum Internationalen Frauentag

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Am 8. März ist der internationale Frauentag. Ein Tag, an dem es um die Gleichberechtigung von Frauen im Allgemeinen, aber auch um die Emanzipation von Frauen im Berufsleben geht. Zwei Tage vorher, am 6. März, markiert der Equal Pay Day symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen unbezahlt arbeiten, während Männer im Verhältnis schon ab dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Ein passender Anlass also, um einen Blick auf die aktuelle Rolle der Frau in der Arbeitswelt zu werfen.

Das Motto der diesjährigen Kampagne zum Equal Pay Day lautet „Höchste Zeit für equal pay!“ und möchte darauf aufmerksam machen, dass die Gender Pay Gap, also eine statistische Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, immer noch besteht. Laut Statistischem Bundesamt liegt sie derzeit bei 18 % pro Stunde. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass fast jede zweite Frau in Teilzeit arbeitet, während das bei Männern nur auf jeden Zehnten zutrifft. Der Grund dafür liegt meist darin, dass Frauen den Großteil der Betreuungs- und Pflegeaufgaben in der Familie und den Haushalt übernehmen.

Verteilung der Care-Arbeit in der Familie

Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung anlässlich des Equal-Care-Day, der am 29.02.2024 stattfindet. Die Studie kommt zu folgendem Ergebnis: Zwar war während der Corona-Pandemie ein Anstieg des Engagements von Vätern bei der Care-Arbeit zu verzeichnen, allerdings ist dieses nach Ende der Pandemie wieder gesunken. Bei der Studie wurden erwerbstätige Frauen und Männer in heterosexuellen Paarbeziehungen befragt. 68 % der Mütter, aber nur 4 % der Väter gaben an, dass sie selbst den überwiegenden Anteil der Sorgearbeit in der Familie leisten. Während der Corona-Pandemie gaben sowohl 12 % der Mütter als auch 12 % der Väter an, dass letztere für den Großteil der Kinderbetreuung zuständig sind. Die Studie kommt nun nach dem Ende der Pandemie zu dem Ergebnis, dass die Corona-Pandemie in Bezug auf die Kinderbetreuung nichts verändert hat und die Quote an Frauen, die im Gegensatz zu den Männern in der Familie, den größten Teil der Care-Arbeit leisten, in etwa gleichgeblieben ist.

Frauen in Führungspositionen

Die Studie der Hans-Böckler-Stiftung hat außerdem untersucht, welches Bild Männer und Frauen über Frauen in Führungspositionen haben. Die Anzahl an Frauen in Führungspositionen, vor allem auf mittlerer Führungsebene nimmt langsam, aber stetig, zu. Trotzdem genießen Frauen als Führungskräfte immer noch nicht bei jedem hohes Ansehen. Laut Studie der Hans-Böckler-Stiftung stimmen 13 % der weiblichen Befragten und 34 % der männlichen Befragten der Aussage zu, dass Männer als Führungskräfte in der Wirtschaft besser geeignet seien als Frauen.

Fazit und Vorschläge der Studie

Die Studie und der aktuelle Stand der Gender-Pay-Gap verdeutlichen, dass die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, oft bedingt durch einen hohen Anteil bei der Care-Arbeit in der eigenen Familie, noch immer groß ist. Als mögliche politisch umsetzbare Mittel, um die Gender-Pay-Gap zu schließen und Care-Arbeit gleichmäßiger zu verteilen, nennt die Studie den Ausbau von Kitas und Kindergärten, die Verbesserung von Arbeitsbedingungen in diesem Bereich, eine Reform des Elterngelds und die Abschaffung des Ehegattensplittings. Auf betrieblicher Ebene müsse für eine besser Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben gesorgt werden, z.B. durch flexible Arbeitszeit- und Arbeitsplatz-Arrangements, um insbesondere Müttern eine bessere Beteiligung am Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Quellen

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut der Hans-Böckler-Stiftung, Pressemitteilung vom 26.02.2024 

04. März 2024

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