Was ist eigentlich … „Nudging“?

Blog – Nudging

Um gesundes und sicheres Verhalten im Unternehmen umzusetzen, wenden immer mehr Arbeitgeber Methoden des Nudging (Nudge: englisch für „Stups“ oder „Schubs“) an. Ziel von Nudging-Verfahren ist es, den Beschäftigten in möglichst allen Bereichen des Unternehmens gesunde Alternativen aufzuzeigen, diese attraktiv zu gestalten und somit die Entscheidung zugunsten der gesunden Option zu erleichtern. Doch was verbirgt sich genau hinter diesem Trend?

Hintergrund

Grundlage für Nudging ist die Erkenntnis, dass der Mensch nur 20 Prozent seiner Entscheidungen rational trifft und sich in 80 Prozent spontan und impulsiv leiten lässt. Die gesündere, bessere Entscheidung (z.B. die Treppe) erscheint im Alltag oft anstrengender, die gewohnheitsmäßige, vielleicht schlechtere Wahl attraktiver (Der Aufzug ist schneller und bequemer). Nudges haben das Ziel, dieses Phänomen umzudrehen und die gesündere Alternative zur einfacheren Entscheidung zu machen. Damit soll die Wahrscheinlichkeit für das entsprechende Verhalten erhöht und letztendlich im Gesamtergebnis eine ganzheitliche Gesundheits- und Sicherheitskultur im Unternehmen gefördert werden.

Erfolgreiche Umsetzung

Wichtig ist jedoch, dass die kleinen Anstupser richtig bzw. wohl geplant eingesetzt werden, damit sie sich leicht in den Arbeitsalltag einbinden lassen und so tatsächlich einen Beitrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung leisten.

Der Experte Dr David Halpern empfiehlt folgende vier Grundprinzipien, die die Wirksamkeit von Nudges verbessern können:

  1. Make it easy! Informationen sollten einfach und plausibel dargestellt werden.
  2. Make it attractive! Nudges sollten Aufmerksamkeit erregen und die Wahl attraktiv machen.
  3. Make it social! Das gewünschte Verhalten sollte am Beispiel anderer Menschen betont werden.
  4. Make it timely! Ein Nudge sollte eine direkte und unmittelbare Umsetzung des gewünschten Verhaltens ermöglichen.

Beispiele

Nudging bietet eine breite Palette an Möglichkeiten. Es kann beispielsweise eingesetzt werden für eine gesündere Ernährung, für mehr Bewegung, für mehr Umweltbewusstsein oder mehr Resilienz.

  • Meetings im Stehen abhalten oder kurze Bewegungspausen einbauen
  • Schrittzähler für die Mitarbeiter zur Verfügung stellen
  • Automatischer Kalendereintrag für eine Bewegungseinheit oder eine Trinkpause
  • Kleine Wettbewerbe, z.B. welches Team die meisten Treppenstufen in einem bestimmten Zeitraum ersteigt oder wer die höchste Anzahl an Schritten während der Arbeitszeit gegangen ist
  • Wasser, Gemüse und Obst griffbereit platzieren
  • Die Salatbar in der Kantine besonders in Szene setzen
  • „Bitte nicht stören“-Aufsteller am PC
  • Statt Raucherzonen sog. Silent-Räume einrichten

15. August 2023

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