Digitale Gewalt – und was man dagegen tun kann!

Blog 40 Verdachtskündigung – 1

Beleidigungen, Drohungen und tätliche Übergriffe sind für die Beschäftigten bei der Polizei, in Ordnungs- und Sozialämtern, in Jobcentern, Schulen und Krankenhäusern, in Bussen und Bahnen zum Alltag geworden. Die Beschäftigten, die jeden Tag für unsere Gesellschaft im Einsatz sind, werden immer häufiger zum Opfer. Diese An- und Übergriffe finden inzwischen – wie soll es im Zeitalter der Digitalisierung anders sein, auch über elektronische Kanäle statt. Der DGB fordert nun mehr Schutz gegen digitale Gewalt und liefert erste Zahlen und Lösungsansätze. 

Was ist mit digitaler Gewalt gemeint? 

Tätliche An- und Übergriffe sind insbesondere im öffentlichen Dienst inzwischen keine Seltenheit mehr. Doch damit nicht genug: Verletzende Kommentare auf Social-Media-Plattformen, anonyme Drohungen per E-Mail oder Messengerdienste haben für die Betroffenen und den öffentlichen Dienst verheerende Folgen. Laut einer Umfrage des DGB kamen 38 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst im Zusammenhang mit ihrer Arbeit schon unmittelbar oder mittelbar mit digitaler Gewalt in Berührung. Bei Beschäftigten im höheren Dienst und aus den Berufsgruppen Polizei, Justiz, Verteidigung ist der Anteil bis zu doppelt so hoch. Ein Drittel (33 Prozent) hat zudem miterlebt oder mitbekommen, dass Kolleginnen oder Kollegen online angegriffen wurden. 

Folgen digitaler Gewalt 

67 Prozent der von digitaler Gewalt betroffenen Beschäftigten geben bei der Umfrage des DGB an, im Umgang mit bestimmten Personengruppen vorsichtiger oder distanzierter geworden zu sein. 61 Prozent der Betroffenen berichten von emotionalen Belastungen durch die Vorfälle. Bei 40 Prozent wirken sich die Angriffe negativ auf Arbeitsleistung und Konzentration aus. Bei über einem Viertel (28 Prozent) hat das Vertrauen in digitale Kommunikation zunehmend abgenommen. Ganze 13 Prozent haben sogar darüber nachgedacht, aufgrund des Vorfalls die Arbeitsstelle zu wechseln. 

Mögliche Präventionsmaßnahmen 

Gemeinsam mit der Menschenrechtsorganisation HateAid sorgt der DGB nun für Angebote zur Prävention, Beratung und Unterstützung bei digitaler Gewalt. Geplant sind neben Schulungs- auch gemeinsame Informations- und Beratungsangebote, um noch mehr Betroffenen niederschwellige und professionelle Unterstützungsangebote machen zu können. Den Unternehmen werden zur Prävention empfohlen z.B.: 

  • Reaktionsleitfäden 
  • Schulungen z.B. zu Deeskalationsstrategien, Stressbewältigung 
  • Mechanismen der Nachsorge („Traumaverarbeitung“) 
  • Sensibilisierung von Führungskräften, dass der Schutz ihrer Beschäftigten mit zu ihren Aufgaben gehört und jeder Vorfall ernst zu nehmen 
  • Mehr Personal 
  • Konkrete Gefährdungsanalysen 
  • Modern ausgestattete Arbeitsplätze (auch, um offene Stellen nachbesetzen zu können)
     

Fazit

Die Zahlen sind ein Alarmsignal, das ernst genommen werden muss. Digitale Gewalt verursacht weit über den eigentlichen Vorfall hinaus Schäden und beeinträchtigt die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen teilweise langfristig. Der DGG sieht die Arbeitgebenden in der Pflicht, flächendeckend für Schutzkonzepte, Handlungsoptionen und Unterstützungsangebote hinsichtlich der Problematik zu sorgen. 

Quelle: Pressemitteilung des DGB 

https://www.dgb.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/mehr-schutz-gegen-digitale-gewalt-gefordert-dgb-stellt-erste-repraesentative-umfrage-und-kooperation-mit-hateaid-vor/

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09. Oktober 2025

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