Pflege neu gedacht: Klinikum setzt auf neue Arbeitszeitkonzepte

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Attraktive und flexible Arbeitszeitmodelle sind heute gefragt wie nie zuvor, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Arbeitnehmenden gerecht zu werden. Doch in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ähnlichen Institutionen findet in der Regel Schichtarbeit statt. Diese gilt als unflexibel, weil sie an festgelegte Zeiten und Strukturen gebunden ist, die oft wenig Spielraum für individuelle Anpassungen bieten. Doch auch hier scheint es Alternativen – und Hoffnung für die Mitarbeitenden – zu geben, wie jetzt das Projekt eines Krankenhauses in Gütersloh zeigt.

Klassische Schichtarbeit gilt als unattraktiv

Unternehmen müssen sich einiges einfallen lassen, um die Mitarbeitenden zu motivieren, zu binden und neue Fachkräfte zu gewinnen, insbesondere im Gesundheitswesen. Doch ob Kliniken, Seniorenheime oder Rettungsdienst: Hier gibt es Dienstpläne, die Schichtarbeit anordnen, die inzwischen als unattraktiv empfunden wird, weil sie mit verschiedenen Herausforderungen und Nachteilen verbunden ist, die sich sowohl auf die Gesundheit als auch auf das Privatleben der Beschäftigten auswirken können. Dies ist mit ein Grund, warum in der Branche über erhebliche Personalengpässe mit entsprechenden Konsequenzen auf vielen Ebenen geklagt wird. Doch nicht nur, dass das bisherige Personal sich anderweitig orientiert. Es erweist sich auch als schwierig, neue Fachkräfte zu gewinnen. Darum hat sich jetzt das Klinikum in Gütersloh etwas einfallen lassen.

Die Idee: Vier-Stunden-Schicht

Gut qualifizierte Pflegekräfte sind gefragte Fachleute. Manche von ihnen hindert der Schichtdienst daran, wieder in den Beruf zurückzukehren. Dies insbesondere, da deren aktuelle Lebenssituation keine Vollzeitstelle oder die Arbeit in einer Schicht zulässt. Das Klinikum Gütersloh bietet deshalb ein weiteres flexibles Arbeitszeitmodell an. Bestimmte Mitarbeitende sollen nach Wunsch in Vier- statt Acht-Stunden-Schichten arbeiten können.

Die Idee: Statt einer vollen Schicht können die interessierten Pflegekräfte vier Stunden und mehr anbieten. Statt um 6 Uhr beginnt der Arbeitstag nach Wunsch zum Beispiel um acht Uhr und endet um 12 oder startet um 12 Uhr und geht bis 16 Uhr. Je nachdem wie sich zum Beispiel die Kinderbetreuung in der Familie optimal organisieren lässt. Das kann die junge Mutter oder der junge Vater sein, die sagen, dass so ein Konzept besser zu ihrem Familienmodell passt. Das kann aber auch die Rentnerin sein, die sagt, sie möchte sich für den nächsten Urlaub ein finanzielles Polster zulegen. Für Mitarbeitende in Elternzeit kann das Pilotmodell ein erster Wiedereinstieg sein, bevor sie nach Ende der Elternzeit wieder auf ihre Stelle zurückkehren.

Ob sich dieses neue Arbeitszeitmodell bewährt, auf andere Mitarbeitende erweitern lässt und sich sogar weitere Institutionen anschließen, wird sich zeigen.

15. Oktober 2024

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